Der Dreikampf um den direkten Aufstiegsplatz und Platz zwei der zur Relegation berechtigt spitzt sich zu. Aktuell scheint der FV Dudenhofen die besten Karten zu haben. Die beiden rheinhessischen Teams von TSV Gau-Odernheim und Alemannia Waldalgesheim folgen mit einem bzw. zwei Punkten Abstand. Unter diesen drei Mannschaften werden die Plätze vergeben. Der TB Jahn und Eintracht Bad Kreuznach folgen mit acht bzw. sieben Punkten Rückstand auf die Spitzenplätze, mit wenig Chancen, in den Kampf ganz oben noch eingreifen zu können.
Der TB Jahn nimmt trotz dieser Situation, die anstehenden Spiele sehr ernst. Einen besseren Beleg, als der 2:1 Sieg am vergangenen Wochenende in Bad Kreuznach braucht es nicht. Als nächster Gegner gastiert mit der TSG Pfeddersheim, einer der vier Oberligaabsteiger, in der Sauheide. Die Rheinhessen, die nach 12 Jahren abgestiegen sind, wurden wie die anderen Ex-Oberligateams als Favoriten auf den sofortigen Wiederaufstieg gehandelt. Der Verein nahm diese Rolle an. Nach ihrem Selbstverständnis gehört der Verein in die Oberligsa.
Mit Nauwid Amiri, bei uns nicht unbekannt, hatte man einen Mann mit großem Namen aber ohne jede Trainererfahrung als Trainer und mit Danny Blum, seinen Spezi und ehemaligen Bundesligaprofi als Spieler verpflichten können. Sogar der Bruder und aktuelle Nationalspieler von Nauwid Amiri tauchte vor Saisonbeginn auf dem Trainingsgelände auf und wurde zeitweise als Co-Trainer vermeldet. Die Runde begann für die TSG auch erwartungsgemäß. Man gewann das erste Heimspiel mit 3:0 gegen Rüsingen. Danach lief es weniger gut. Nach dem 0:5 gegen den TB Jahn hatte die TSG ihr Saisonziel korrigiert. Nun lautete es Klassenerhalt mit Tendenz zu einem gesicherten Mittelfeldplatz. Die Mannschaft war bereits in der Abstiegsregion angekommen. Es folgte die beste Serie, mit sieben Punkte aus drei Spielen. Aber nach 14 Spieltagen und 16 Punkten kam das Aus für den Trainer. Schon Wochen vorher hatte Danny Blum sein Engagement bei der TSG aus privaten Gründen beendet.
Neuer Trainer wurde Marko Streker, der nach nur drei Monaten als Co-Trainer von Schott Mainz zur TSG wechselte. Das Ergebnis sieht nach weiteren acht Spielen noch nicht besser aus. Zwar steckt im Kader nach der Meinung der Verantwortlichen genügend Potential, doch die Ergebnisse können dies nicht widerspielgeln. In der Winterpause wurde mit Khaled Abou Daya ein Spieler mit Oberligaerfahrung verpflichtet. Er war bis Saisonende 2023/24 Stammspieler und Torjäger beim SV Gonsenheim. Nach einem kurzen Intermezzo bei Basara mit neun Toren in 16 Spielen ist er jetzt ein Hoffnungsträger der TSG. Die beiden bisher erfolgreichsten Torschützen haben den Verein im Winter verlassen. Nach 24 Spielen steht die TSG mit gerade einmal 20 Punkten auf einem sicheren Abstiegsplatz. Die Elf hat mit nur 27 Toren die zweitschlechteste Quote, nur Rüssingen hat seltener getroffen.
Im Jahr 2025 hat die TSG noch nicht gewonnen. In fünf Begegnungen reichte es gerade einmal zu zwei Remis. Den letzten Sieg gab es noch unter Trainer Amiri Anfang Oktober 2024. Bei neun noch ausstehenden Partien könnten es die Wormser Vorstädter selbst noch in der Hand haben, die Kurve nach oben zu kriegen. Allerdings trifft man in den letzten vier Begegnungen ausschließlich auf Gegner aus dem Verfolgerfeld der oberen Mannschaften.
Aktuell hat sich bei der TSG eine weitere Personalie gklärt. Der sportliche Leiter Manuel Wöllner, erst seit September 2023 bei der TSG, hat nach dem Spiel in Baumholder seinen Rücktritt erklärt. Er übernimmt die Verantwortung für die aktuelle Situation,
Die TSG Pfeddersehim gehört zu den Mannschaften auf die der TB Jahn schon in seiner ersten Verbandsligasaison 1990/91 getroffen ist. Dennoch gab es bisher erst 15 Begegnungen in der Liga. Die Bilanz sieht den TB Jahn vorne.
Die letzte Begegnung vor der diesjährigen Runde fand im südwestdeutschen Verbandspokal im Oktober 2013 auf den früheren Zeiskamer Aschenplatz statt. In einer legendären Partie siegte der TB Jahn, trotz Unterzahl über 105 Minuten, nach Verlängerung und Elfmeterschießen.
Soviel Spannung wünscht sich Jahntrainer Jannick Immel sicherlich nicht. Er will die Serie von erfolgreichen Spielen fortsetzen.
TB Jahn Zeiskam
TSG Pfeddersheim
Verbandsliga Südwest · 26. Spieltag